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Bahnhof Braunfels heute
frühere Bezeichnung
Braunfels (Lahn)
Typ
bis ca. 2000
Bahnhof
ca. 2000 — 2010
Haltepunkt und Blockstelle
seit 2010
Haltepunkt
Lage
bei km 10,7 der Lahntalbahn; 144 m ü. NN
bei km 0,0 der Ernstbahn (abgebaut)
Eröffnung
1862
Stellwerke
1913 — 2010
Bf — Fahrdienstleiterstellw., später Blockstelle, mechanisch (Bauart „Bruchsal J“, elektr. Signalantriebe)
1913 — ca. 2000
Bo — Wärterstellw. Ost, mechanisch
Signale
bis 2010
Formsignale
seit 2010
keine Signale
Personenverkehr
Haus- und Zwischen- (Außen-) bahnsteig, Warteraum, Fahrkartenausgabe
Güterverkehr
stillgelegt/abgebaut
Schuppen, Kopf- und Seitenrampe, Gleiswaage (40 t)
Anschlüsse
1937 — 1943
Grube Gut Glück (Gut-Glück-Stollen; Eisenerz)
(?) — (?)
Tanklager


Einst besaß die solmsische Residenzstadt Braunfels gleich vier Eisenbahnstationen (von denen allerdings nur zwei auch auf dem Gebiet der Stadt lagen). Neben dem hier beschriebenen Bahnhof an der Lahntalbahn gab es den Bahnhof Braunfels-Oberndorf an der Solmstalbahn, dazu die Stationen Obermühle und Braunfels Stift der schmalspurigen Ernstbahn, die aber nur von 1894 bis 1940 im öffentlichen Verkehr bedient wurden.

Die einzige bis heute verbliebene Braunfelser Station liegt weit unterhalb der namengebenden Stadt im Lahntal, im Gebiet der Stadt Leun; sie ist der Mittelpunkt des kleinen Stadtteils „Lahnbahnhof“. Konsequenterweise trägt der inzwischen zum Haltepunkt herabgestufte Bahnhof inzwischen den Namen „Leun/Braunfels“.

Das 1862/63 errichtete repräsentative klassizistische Empfangsgebäude spiegelt die einstige Bedeutung von Braunfels als Residenz der Fürsten von Solms-Braunfels; ähnlich aufwendige Gebäude entstanden auch in Weilburg, Diez und Balduinstein. Inzwischen benötigt die Deutsche Bahn hier keine Räume mehr und hat das Gebäude Ende 2012 für ein Mindestgebot von 10.000 € zur Versteigerung angeboten.

Von der einstigen Bedeutung im Güterverkehr, namentlich als Umschlagbahnhog für das von der Ernstbahn herangebrachte Eisenerz, zeugen heute nur noch das ausgedehnte Brachfeld östlich der Bahnsteige und die hohe Seitenrampe, auf der sich einst das eingehauste Sturzgerüst der Ernstbahn befand.





1967 – Obwohl die Ernstbahn schon seit einigen Jahren abgebaut ist, zeigt der Bahnhof Braunfels noch die weitläufige Gleisanlage eines Umladebahnhofes. Ähnlich wie in Villmar und Aumenau passiert die Ausfahrt aus dem Gütergleis 3 in Richtung Weilburg auch das weit hinausgeschobene Ausfahrsignal des durchgehenden Hauptgleises. Die Seitenrampe zum Erzlagerplatz der Ernstbahn ist über 2 m hoch, der Originalplan weist mehrere Halden und Lagerplätze aus. Dagegen ist die Ortsgüteranlage mit Güterschuppen und Freiladestraße eher klein dimensioniert.



Sammlung Jörg R. Becker
1995 – Die ausgedehnten Verladeanlagen des Bahnhofs Braunfels (Lahn) sind 1995 noch vorhanden, werden aber nicht mehr genutzt. Alle Weichen sind ortsgestellt, das Stellwerk Bo ist stillgelegt, der Fahrdienstleiter bedient nur noch die beiden Einfahrsignale. An der langen Rampe links des Gleisanschlusses befand sich einst das Sturzgerüst der schmalspurigen Braunfelser Ernstbahn.


Zeichenerklärung

© Christoph König;   letzte Änderung: 19. 8. 2019