Startseite   Lahntalbahn | Ernstbahn   Anschlüsse



Das Grubenfeld mit dem vielversprechenden Namen „Gut Glück“ wurde erstmals im Jahr 1853 dem Fürsten Ferdinand zu Solms-Braunfels zum Abbau von Eisenstein, Mangan, Alaun und Vitriol (also verschiedene kristallwasserhaltige Metallsalze) verliehen. 1859 wurden 36 Grubenfelder zur späteren Grube Gut Glück konsolidiert (vereinigt), die nun eine riesige Fläche westlich und nördlich von Braunfels bis hinunter zur Lahn umfasste. Am 1. 11. 1906 verkaufte der Fürst die Grube mit seinem gesamten übrigen Bergbesitz an Fried. Krupp in Essen.

Der Abbau erfolgte über verschiedene, weit voneinander entfernt liegende Betriebspunkte.


Direkt beim Bahnhof Braunfels wurde seit 1860 in mehreren Feldern Abbau betrieben, u. a. über den kurzen Alsenstollen. 1909 wurde der Betrieb wegen Erschöpfung der Lagerstätte eingestellt; 1922 ein neuer Stollen angesetzt, jedoch bereits nach 25 m wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage wieder aufgegeben. Im Rahmen der Autarkiebestrebungen des „Dritten Reiches“ wurde ab 1936 der neue Gut-Glück-Stollen von Norden her in das Grubenfeld aufgefahren, er erreichte 707 m Länge, ein Querschlag bis 1939 weitere 520 m Länge. Die Erzlager lagen oberhalb des Stollens und wurden folglich von unten abgebaut. Vor dem Stollenmundloch entstanden aufwändige Tagesanlagen auf Terrassen im Berghang. Nachdem von 1937 bis 1943 insgesamt rund 65.000 t Flusseisenstein gefördert worden waren, wurde der Abbau aufgegeben. Stattdessen wurde der Gut-Glück-Stollen zu einer unterirdischen Fabrikhalle von 10 m Höhe erweitert, in der ab 1944 eine Frankfurter Fabrik untergebracht wurde, die hier Steuergeräte für Torpedos fertigte.

Zum Grubenfeld Gut-Glück gehörten auch die Betriebspunkte Abendstern/Friedrichstollen, Grube Wrangel und die später mit der Grube Florentine verbundene Grube Quäck.



Der Gut-Glück-Stollen

Tagesanlagen

Treppen und Terrassen...

...von der anderen Seite

Pinge im Wald

Fachwerkbau am Bahnhof

© Christoph König;   letzte Änderung: 21. 7. 2019