Im Bereich von Löhnberg verengt sich das bis hierhin weite Lahntal zu einem schmalen Durchlass. Der Bahnhof Löhnberg
liegt an der schmalsten Stelle, eingezwängt zwischen der Lahnschleuse und dem Löhnberger Burgfelsen.
Seit 1897 setzte sich eine Initiative um den Weilburger Bankier Hermann Herz, den Mühlenbesitzer G. Simon aus Löhnberg und
den Bierbrauer Heinrich Göbel aus Niedershausen für eine Zweigbahn ein, die von Löhnberg durch das Kallenbachtal über
Löhnberger Hütte, Niedershausen, Obershausen, Dillhausen, Probbach, Winkels, Waldernbach und Mengerskirchen nach
Mittelhofen (heute Elsoff) führen sollte. Die normalspurige Kleinbahn, die ein strukturschwaches, dünn besiedeltes Gebiet
erschließen sollte, hätte dabei im Bereich Winkels – Mengerskirchen mit der
Kerkerbachbahn um Ton- und Basaltverladung konkurriert.
Trotz mehrerer Eingaben in den Jahren 1901 und 1902 konnte sich der Nassauische Kommunallandtag in Wiesbaden nicht zu
einer Unterstützung des Projekts durchringen; vor Ort war das erforderliche Geld nicht aufzubringen. Nachdem 1920 die
Kerkerbachbahn den Streckenteil Hintermeilingen – Mengerskirchen aufgab, wurde ein letzter Versuch zur Verwirklichung
des Projekts unternommen, scheiterte aber (nicht zuletzt wegen der inzwischen eröffneten, unweit östlich verlaufenden
Ulmtalbahn).
Als einer der wenigen Bahnhöfe der Gegend hat Löhnberg sich bis in die Gegenwart ein gewisses Güteraufkommen bewahrt. Zwar
sind die ehemals zahlreichen Gleisanschlüsse inzwischen alle verschwunden, aber über eine Sturzrampe wird hier Ton aus den
ca. 12 km entfernten Tongruben in Mengerskirchen verladen und über Limburg nach Italien transportiert. Das marode
Empfangsgebäude aus dem Jahr 1863 wurde im Juni 2014 an einen Privatmann versteigert.
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Einfahrt von Südwesten
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