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Lahntalbahn |
Weiltalbahn
Bahnhöfe und Haltepunkte |
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(Karte: TK 25, Blatt 5515 Weilburg (Ausgabe 1974); Kartengrundlage: Hess. Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation |
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An einer engen Stelle des Lahntals südlich von Weilburg liegt die ehemalige Abzweigstelle Gensberg (auch
„Gänsberg“ geschrieben). Die Weiltalbahn, die die letzte Schleife der Weil durch den Gensbergtunnel
abschneidet, überquert hier unmittelbar nach dem Tunnelaustritt die Landstraße Weilburg – Weilmünster und
trifft auf die auf einem hohen Damm verlaufende Lahnbahn. Die Karte links (1974) zeigt in Bildmitte Abzw Gensberg (Pfeil), am oberen Bildrand den Bf Weilburg (Nr. 1). Die Lahntalbahn folgt in weitem Bogen dem Flußlauf, während die Weiltalbahn (nach unten rechts) den Gensberg durchsticht. Am linken unteren Bildrand ist die Station Guntersau (Nr. 2) zu erkennen, darüber die Grube Erhaltung, deren Erz mit einer Luftseilbahn über den Fluss zur Ladestelle gebracht wurde. |
Die Abzweigstelle wurde ursprünglich durch ein Stellwerk bedient, das auf der Lahnseite des hohen Dammes thronte. Die alten Bilder zeigen es als zweistöckigen Bau; das untere Geschoss war noch bis Anfang der 2000er Jahre vorhanden. In den letzten Betriebsjahren wurden die Formsignale durch Lichtsignale ersetzt, die vom Fahrdienstleiter des Bahnhofs Weilburg bedient wurden. Im April 1910 trieb das militärische Luftschiff „Z II“, das sich an seinem Landeplatz bei Limburg im Sturm losgerissen hatte, gegen den Webersberg direkt gegenüber der Abzweigstelle Gensberg und wurde hierbei so stark beschädigt, dass es an Ort und Stelle zerlegt werden musste. Bei der Strandung des Zeppelins wurde auch die Bahnlinie in Mitleidenschaft gezogen, und zwei Bahnwärter mussten sich durch rasche Flucht retten. |
Blick vom Gensberg |
Blick zur Guntersau |
Das verunglückte Luftschiff |
Blick Richtung Weilburg |
Das Stellwerksgebäude |
Im Innern des Stellwerks |
1910
– Eine Gleisverbindung mit Kreuzweiche, ein Schutzgleis, drei Hauptsignale, ein Stellwerk: Die Abzweigstelle zur
Zeit der Preußisch-Hessischen Staatseisenbahn. Eisenbahn-Journal III/1989; Christopher/Söhnlein: Erfolgsgeschichte Taunusbahn |
1983
– Der Plan lässt den denkbar einfachen Aufbau der Abzweigstelle erkennen; die Weiltalbahn schließt mit einem
Schutzgleis ab; die Gleisverbindung auf das Gegengleis, die für einen intensiveren Betrieb erforderlich wäre,
existiert bereits nicht mehr. Das Einfahrsignal des Bahnhofs Weilburg ist vor den Tunnel gerückt. Sammlung Gernot Lüdemann |
Zeichenerklärung |