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Gruben, Stollen und Pferdebahnen zwischen Nauborn, Laufdorf, Oberndorf und Albshausen vor 1910.
Karte: TK 25 (Ausgabe 2001); Kartengrundlage: Hess. Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation)
Der Abbau von Eisenerz hat im Gebiet zwischen Wetzlar und Braunfels eine lange Geschichte; die Erzlagerstätten zwischen Nauborn und Laufdorf (die spätere Grube Juno) sind bereits um 780 im Kodex des Klosters Lorsch erwähnt.


Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden dem Fürsten zu Solms-Braunfels zahlreiche kleinere Abbaufelder in dieser Gegend verliehen. Die Karte links zeigt den fürstlichen Bergbesitz (und die seit 1872 zu Fried. Krupp in Essen gehörige Grube Laubach) in dem Gebiet zwischen Oberndorf, Albshausen Laufdorf und Nauborn. Die Abfuhr der Erze erfolgte über diverse Stollen und Pferdebahnen vor allem zum Bahnhof Albshausen (roter Pfeil), zur fürstlichen Georgshütte in Burgsolms (blauer Pfeil).

Dabei gab es durchaus kuriose Transportwege – so wurde das Erz der Gruben Laubach und Uranus über einen Göpelschacht am westlichen Ende des Uranus-Stollens zutage gehoben, mit einer Pferdebahn ein Stück nach Südwesten befördert, dann entweder durch einen Sturzschacht in den Stollen der Grube Eduard gekippt, von wo es mit einer weiteren Pferdebahn nach Albshausen gebracht wurde, oder aber einige hundert Meter weiter in den Stollen der Grube Prinz Alexander gestürzt, von deren Mundloch eine andere Pferdebahn über 3,8 km zur Georgshütte nach Burgsolms führte.


Im Jahr 1872 erwarb die Firma Fried. Krupp in Essen die 1852 erstmals verliehene Grube Laubach, die rundum von fürstlich solms-braunfelsschen Abaufeldern umgeben war. 1906 dann kaufte Krupp den gesamten Bergwerksbesitz des Fürsten; vier Jahre später wurden die zahlreichen kleinen Grubenbetriebe unter dem Namen „Grube Laubach“ konsolidiert (zusammengefasst). In den Folgejahren wurden die Gruben neu organisiert und der Betrieb rationalisiert.


Karte rechts: 1903 bis 1909 wurde von Albshausen her nach Süden der Friedrich-Alfred-Stollen zu den Gruben Prinz Alexander, Ferdinand und Uranus (Westteil), nach Osten über die Gruben Laetitia, Laubach (alt), Uranus (Ostteil) bis zur bei Nauborn gelegenen Grube Juno aufgefahren. Der Stollen erreichte eine Gesamtlänge von 3.400 m und hatte mehrere lange Querschläge, mit denen das gesamte Gebiet erschlossen war. Über eine Förderbahn mit 600 mm Spurweite wurden die gewonnenen Erze von der Aufbereitung (beim Mundloch des Stollens) an die Lahntalbahn zum Bahnhof Albshausen gebracht, wo eine gemeinsame Verladeanlage mit der nördlich der Lahn gelegenen Grube Fortuna bestand.

Am 28. 2. 1962 stellte die Konsolidierte Grube Laubach die Förderung endgültig ein, damit kam auch das Aus für die Bahn vom Friedrich-Alfred-Stollen nach Albshausen. In den Jahren 1909 bis 1962 hatte die Bahn mehr als 1,2 Mio. t Eisenerz befördert.

Die Konsolidierte Grube Laubach und das System des Friedrich-Alfred-Stollens.
Karte: TK 25 (Ausgabe 2001); Kartengrundlage: Hess. Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation)






© Christoph König;   letzte Änderung: 2. 9. 2019